Was sind die Sustainable Development Goals und warum ist es wichtig, dass wir uns für diese stark machen? Das erklärt UN Youth Delegate Marvin Huber im Blog.

Mit der 2015 entschlossenen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ wollen die Vereinten Nationen globalen Problemen den Kampf ansagen. Dafür wurden 17 nachhaltige Entwicklungsziele (auf Engl. „Sustainable Development Goals“ oder „SDGs“) festgelegt, welche soziale, wirtschaftliche und ökologische Schwerpunkte setzen, um eine lebenswerte Zukunft für alle jetzigen und künftigen Generationen zu sichern. Diese Ziele umfassen alle Lebensbereiche wie zum Beispiel Armut, Gesundheit, Bildung, Klimaschutz und Ungleichheiten. Jährlich wird die Veränderung zur Erreichung dieser Ziele gemessen und als globaler und österreichischer Bericht veröffentlicht. Klar ist eines: Es gibt noch viel zu tun!

In meiner Arbeit als Jugenddelegierter habe ich mich dazu entschlossen, den Schwerpunkt meiner Arbeit auf das SDG-16 zu legen, dass Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen thematisiert. Während Konflikten, Entdemokratisierung und Krisen ist es besonders wichtig junge Menschen miteinzubeziehen und ihnen eine Stimme für eine friedliche und nachhaltige Zukunft zu geben. Denn junge Menschen sind ein Schlüsselpunkt, um gegen diese Krisen vorzugehen. Die Vereinten Nationen beschreiben dahingehend in mehreren Resolutionen, welchen wichtigen Einfluss Jugendliche in der “Prävention und Lösung von Konflikten und dem entgegenwirken von Extremismus und der Bildung von Frieden” und in der Schaffung von “Nachhaltigkeit, Inklusivität und dem Erfolg von friedensbildenden und friedenserhaltenden Anstrengungen” haben. Die UN Youth Peace & Security Agenda (auf Deutsch Jugend, Frieden & Sicherheits-Agenda) versucht diese komplexen Zusammenhänge zu untersuchen und für Jugendliche im Friedensprozess einzustehen. Dafür will ich die Stimmen von Jugendlichen aufgreifen, ihnen Gehör verschaffen und in Zusammenarbeit zahlreiche Projekte ermöglichen. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Kooperation eine nachhaltige Welt schaffen können.

Junge Menschen für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

UNYDs Marvin Huber (rechts) mit SDG-16 und Miriam Egger (links) mit SDG-10 in der Hand

Um das SDG-16 und meine Schwerpunkte noch ein bisschen genauer vorzustellen, will ich euch einen kurzen Einblick in die zahlreichen Unterziele geben, die im Zuge des Ziels erfüllt werden sollen. Diese inkludieren unter anderem die Abnahme von Gewalt in allen Formen, das Ende von Missbrauch und Ausbeutung von Kindern, den gleichberechtigten Zugang aller zur Justiz, die Reduktion von illegalen Finanz- und Waffenströmen, der Stopp von Korruption und Bestechung und die Garantie einer rechtlichen Identität für alle. All diese Themenfelder benötigen dringend unsere Aufmerksamkeit, denn wir leben leider in der konfliktreichsten Zeit seit 1946 und dieses Jahr wurden bereits 100 Mio. Menschen weltweit vertrieben.

Besonders toll finde ich jedoch, dass das SDG-16 einen Weg aus diesen multiplen Krisen zeigt. Es beschreibt, wie internationale Kooperation, der Zugang zu Informationen, die Garantie von Grundfreiheiten und die Stärkung der internationalen und nationalen Rechtsstaatlichkeit und Justiz angestrebt werden sollen. Daraus lässt sich meiner Meinung nach ein klarer Weg erkennen, welcher Frieden und Gerechtigkeit ermöglicht. Jener, der jedem Menschen die eigene Freiheit lässt und diese als Ausgangspunkt für alle Entscheidungen sieht. Das bedeutet für mich, sich für die Rechte von allen einzusetzen, und allen die Expertise über die eigene Lebensrealität zuzusprechen. Das Unterziel 16.7 beschreibt des Weiterem „[…], dass die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ ist.“, ein klarer Appell für ein demokratisches System, in denen die Anliegen auch von uns Jugendlichen ernsthaft Gehör finden.

Obwohl Konflikte und Kriege vielleicht noch nie so nahe wie zuvor scheinen, dürfen wir nicht vergessen, dass zahlreiche Expert*innen an deren Lösung arbeiten. In Solidarität mit allen, die von Gewalt und Not betroffen sind, müssen wir Zusammenarbeit, Recht und gegenseitige Hilfe als Ideale leben.

Nur wenn wir alle zusammenarbeiten und junge Menschen mitgestalten können, sind Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen erreichbar!

Wollt ihr mit mir Kontakt aufnehmen?
Dann schreibt mir doch (auch anonym) via unserem online Briefkasten oder per marvin.huber@bjv.at