Schluss mit den Tabus!

Sexualität

Kinder und Jugendliche müssen immer in ihren Fragen, Bedürfnissen und Lebensrealitäten ernst genommen werden – auch wenn es um Sexualität geht. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt jedoch: Kaum etwas ist in unserer Gesellschaft so tabuisiert wie Sexualität. Das führt zu Scham und Unsicherheiten, wenn Sexualität als Thema mit/von Kindern und Jugendlichen angesprochen wird – und verhindert die Stärkung ihrer Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung.

Es ist an der Zeit, Sexualität aus der Tabuzone zu holen und umfassend anzusprechen. Dies wird zu besserem Zugang zu Wissen, Beratung, Verhütungsmitteln und zu einem respektvolleren Umgang untereinander führen. In den letzten Jahren wurde viel über Sexualität und Jugendliche diskutiert – sei es der Einfluss von Pornografie, Teenager-Eltern oder das Thema „Sexting“. Doch eine ernsthafte Debatte, die die Anliegen der Jugendlichen berücksichtigt und den Balanceakt zwischen der vermeintlichen Sexualisierung der Gesellschaft und der Sexualität junger Menschen beleuchtet, fehlt noch.

Fakt ist: Jungen Menschen wird dadurch der Zugang zu Wissen über Sexualität, das Wahrnehmen von eigenen Grenzen sowie die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit erschwert.

Video von der BJV-Kampagne „RDN WR KLRSX“

Die Definitionen von Sexualität sind vielfältig. Für die BJV ist Sexualität ganzheitlich und begleitet uns ein Leben lang, geprägt von biologischen, sozialen und individuellen Faktoren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont seit langem, dass sexuelle Gesundheit wesentlich für das allgemeine Wohlbefinden ist. Sie umfasst positive Einstellungen zu Sexualität, respektvolle Beziehungen, angenehme Erfahrungen und die Achtung sexueller Rechte.

Jugendliche benötigen angemessene Unterstützung für ihre sexuelle Entwicklung und Gesundheit. In Österreich fehlt es jedoch an flächendeckender, bedürfnisorientierter Sexualpädagogik.

Die BJV setzt sich daher für qualitiatve, altersgerechte Sexualpädagogik, besseren Zugang zu Verühtungsmittel und auch mehr Prävention von sexualisierter Gewalt ein.

Forderungen

  • Sexualpädagogik in der Ausbildung von Pädagog*innen verstärken
  • Regelmäßige, altersgerechte Sexualpädagogische Angebote an Schulen
  • Abbau von finanziellen Barrieren im Zugang zu Verhütungsmitteln für junge Menschen

Kampagnen

Im Jahr 2014 setzte sich die BJV im Rahmen der Kampagne „RDN WR KLRSX“ für bessere Sexualpädagogik und leichteren Zugang zu Verhütungsmitteln ein. Die BJV lobbyierte mit der Kampagne auch erfolgreich für die Erneuerung des Grundsatzerlasses Sexualpädagogik des Bildungsministeriums.

Im Jahr 2021 startete das Frauenkomitee der BJV eine Kampagen mit dem Titel „Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlag“ zu den 16 Tagen gegen Gewalt, um Bewusstsein für das Thema zu schaffen.

Aktivitäten

  • Medienaktion zum Blutspendetag

  • Kampagne „RDN WR KLRSEX“

Forderungen

Positionspapier Jugend & Sexualität